16. März 2015
Franzbrötchen
Ich wohne jetzt seit etwas mehr als acht Jahren in Hamburg. Wahnsinn, wie die Zeit vergeht! Acht Jahre hört sich nach einer Ewigkeit an, fühlt sich aber an wie mal eben kurz die Augen zu und zack! - Herzlich Willkommen in 2015! Ich kann mich noch ziemlich gut an meine ersten Tage und Wochen in Hamburg erinnern. Wie ich durch die Straßen lief, mich alles Mögliche an London erinnerte und ich mir ganz schnell sicher war: hier bleib ich. So ein kleines bisschen war das ein Gefühl von Liebe auf den ersten Blick. Hamburg ist einfach toll!
Liebe auf den ersten Biss hatte ich mit den allen Hanseaten so bekannten Franzbrötchen. Ein süßes Gebäck aus Blätterteig mit Zimt und Zucker, das es in unglaublich vielen Varianten gibt (mit Schoki, mit Streuseln, mit Kürbiskernen, mit Kirschen, mit Äpfeln, mit Nougat, mit Karamell, usw.) und das über Norddeutschland hinaus kaum bekannt ist. Was ich absolut nicht verstehe. Wie kann es sein, dass ein so leckeres, süßes, saftiges Gebäck, das sich (vor allem in Hamburg) so gut verkauft, in anderen Teilen Deutschlands nicht ankommt? Was mache ich denn, wenn ich meine Eltern im Münsterland besuche und Heißhunger auf Franzbrötchen bekomme? Dann bin ich ja total aufgeschmissen!
Damit ich in Zukunft nicht verzichten muss, habe ich jetzt endlich mal selber versucht, Franzbrötchen zu machen. Und das Rezept dazu habe ich aus einer alten Ausgabe der Zeitschrift Living at Home. Wenigstens haben die verstanden, wie toll Franzbrötchen doch sind!
Zutaten für 10 Stück:
500 g Mehl
1 Würfel Hefe (42 g)
270 g Zucker
250 ml lauwarme Milch
2 Eigelb (M)
Salz
Schale und Saft von 1/2 unbehandelten Orange
270 g Butter
2 TL gemahlener Zimt
Mehl zum Ausrollen
Mehl in eine Schüssel geben, in die Mitte eine Mulde drücken. Hefe hineinkrümeln, mit 70 g Zucker, Milch und Eigelben verrühren. Eine Prise Salz, Orangenschale und 70 g weiche Butter zugeben. Alles mit den Knethaken des Handrührers zu einem glatten Teig kneten. Zugedeckt an einem warmen Ort ca. 40 Minuten gehen lassen.
200 g Butter kalt stellen. 200 g Zucker und Zimt mischen. Den Teig nochmals kräftig durchkneten. Auf wenig Mehl ca. 30 x 25 cm groß ausrollen. Butter in dünne Scheiben schneiden. Eine Teighälfte damit belegen, dabei an den Rändern einen ca. 2 cm breiten Streifen frei lassen. Teighälfte ohne Butterstücke darüber klappen, die Ränder gut andrücken und nach oben umschlagen. Teig auf wenig Mehl ca. 30 x 50 cm ausrollen und von der kurzen Seite zur Mitte hin 1/3 überklappen. Die andere Teigseite so darüber klappen, dass drei Schichten entstehen, dann ca. 20 Minuten kalt stellen.
Teig ca. 80 x 40 cm ausrollen. Mit dem Orangensaft bestreichen, Zimtzucker darüber streuen. Von der langen Seite her fest aufrollen. In 10 Stücke schneiden. Diese in der Mitte parallel zu den Schnittflächen mit einem Kochlöffelstiel fest eindrücken, sodass sich die Kanten hochbiegen. Auf Bleche mit Backpapier setzen. Franzbrötchen, die zuerst gebacken werden, ca. 15 Minuten bei Zimmertemperatur gehen lassen, übriges Blech kalt stellen. Im vorgeheizten Ofen bei 200 Grad (Umluft 180 Grad) je 20 - 25 Minuten backen.
Tipp: Die ungebackenen Franzbrötchen lassen sich gut einfrieren. Auf einem Tablett vorfrieren, dann in Beutel packen.
Gibt es bei euch auch etwas Leckeres, das es sonst nirgendwo gibt, aber unbedingt geben sollte? Wenn ja, was ist es?
Cathrin
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